Skatliteratur aus zwei Jahrhunderten

Wer sich die gesamte Literatursammlung zum Thema Skat anschaut, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Es sind Hunderte von Titeln! Wer soll da eine Auswahl treffen und den Überblick behalten? Wir haben uns getraut und diesen Dschungel einmal durchforstet. Hier sind die besten Skatbücher für echte Skatfreunde. Wer sich dem Skatspiel verbunden fühlt, dürfte mit den folgenden Werken aus zwei Jahrhunderten Skatliteratur gut beraten sein.

Das Skatspiel im Lichte der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Herausgegeben 1887 von Dr. Hermann Schubert, werden hier ganz wesentliche Grundlagen der Verteilungslogik auch für Laien verständlich erklärt. Kenntnisse der Stochastik sind nicht erforderlich, um die Gedankengänge und ihre Umsetzung in mathematisch exakte Lösungen sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen nachvollziehen zu können. Zwar lassen sich Kartenverteilungen auch intuitiv durch Gefühl und Erfahrung in der Praxis erschließen, fundierter ist es jedoch, die spieltheoretischen Grundlagen zu kennen. Geeignet für den fortgeschrittenen Spieler auf dem Weg zum Meister und für den Skatliebhaber auch wegen des historischen Wertes.

Das Skatspiel – Laskers Spielfibel

Das Besondere an diesem Buch ist sein prominenter Autor: Emanuel Lasker war ein deutscher Mathematiker und Schachspieler, der als einziger Deutscher den Titel eines Schachweltmeisters errang. Er hielt diesen Titel 27 Jahre lang, von 1894 bis 1921, so lange wie kein anderer Schachweltmeister. Daneben publizierte das Genie fleißig, vor allem zum Thema Schach, aber auch andere Denkspiele wie Bridge, Go und eben Skat interessierten Lasker. Seine Skat-Spielfibel erschien 1931 und ist daher neben dem inhaltlichen Wert für Skat-Experten vor allem im historischen Kontext interessant.

Skat Streitfälle vor Gericht

Über 100 Streitfälle zum Knobeln und Rätseln hat Marc Bieber zusammengetragen und 2006 veröffentlicht. Damit trägt er der Tatsache Rechnung, dass es wohl kein anderes Kartenspiel gibt, bei dem Regeln und deren Einhaltung so wichtig sind wie beim Skat. Schiedsrichter, Schiedsgerichte und in letzter Instanz das Deutsche Skatgericht wachen über die Einhaltung der Regeln und schlichten Streitfälle. Als Zuschauer die Regeln zu studieren, kann diebisches Vergnügen bereiten, aber auch für die Auseinandersetzungen am echten Spieltisch kann sich eine gewisse Regelfestigkeit als sehr nützlich erweisen.

Skat-Rätsel von Thomas Kinback

Der bekannte Skatlehrer Thomas Kinback hat 2007 eine Sammlung kniffliger Skataufgaben der Extraklasse herausgegeben. Die Aufgaben zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur lehrreich sind, sondern durch präzise Analysen und logische Ableitungen jedem Skatspieler die Tür zur Welt des Skatspiels auf höchstem Niveau öffnen. Ein Muss für den ambitionierten Skatspieler.

Skat – wie er leibt und lebt

Dieser Rundumschlag von Frank Schettler ist 2013 erschienen. Mit journalistischer Akribie hat er Daten, Fakten und Anekdoten rund um das Skatspiel zusammengetragen und sehr ansprechend aufbereitet. Es gibt auch einen Abschnitt mit einigen Skatknobeleien, die aber eher aus der Kuriositätenecke stammen und daher für die Praxis nur bedingt geeignet sind. Dies tut dem positiven Gesamteindruck jedoch keinen Abbruch, da dieses Werk nicht als Lehrmittel gedacht ist.

Besser Skat spielen – ein Skat e-book

Ein Buch, das fortgeschrittenen Skatspielern Mut macht, die nächsten Entwicklungsstufen zu erklimmen. Dem Autor Wolfgang Rui gelingt das Kunststück, die von vielen als etwas trocken empfundene Theorie so aufzulockern, dass es einfach Spaß macht, sich mit den Aufgaben zu beschäftigen. Besonders hervorzuheben ist auch sein Bemühen, die Schönheit und Kreativität des Skatspiels herauszustellen. Der Leser wird angeregt, das starre Korsett der Skatweisheiten abzulegen und sich für ungewöhnliche Züge und Lösungen zu öffnen. Genau das ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, um Skat mit mehr Spaß und Erfolg zu spielen!